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Eingewachsene Haare – Behandlung, Tipps und Tricks

Eingewachsene Haare äußern sich oft durch schmerzhafte Entzündungen. Sie treten an den unterschiedlichsten Stellen auf und können nach ihrer Verheilung Narben zurücklassen. Bei Männern machen sich eingewachsene Haare insbesondere im Bereich von Wangen und Hals bemerkbar. Frauen haben häufig auch in der Bikinizone mit den Hautirritationen zu kämpfen. Insbesondere Rasur und andere Arten der Haarentfernung führen zu den lästigen Schwellungen und Rötungen. Dabei existieren jedoch verschiedene Wege, eingewachsene Haare zu behandeln.

Was sind eingewachsene Haare?

Letztendlich handelt es sich um Haare, die nicht über die Haut nach außen dringen. Stattdessen kräuseln sie sich und setzen ihr Wachstum in die entgegen gesetzte Richtung fort. Insbesondere wenn bei der ursprünglichen Entfernung des Haars die Wurzel eliminiert wurde, steigt das Risiko, dass das Haar eine unerwartete Wuchsrichtung einschlägt und Beschwerden verursacht. Der Körper reagiert in der Regel durch eine Entzündung, welche eine normale Abwehrreaktion des menschlichen Organismus darstellt. Weil das Haar eine Infektion auslösen kann, sollte es rechtzeitig angemessen behandelt werden. Auf diese Weise wird gleichzeitig das Risiko einer zurück bleibenden Narbe reduziert.

Was tun bei eingewachsenen Haaren?

Zur Beseitigung der schmerzenden Haare empfehlen sich verschiedene Methoden. Da eingewachsene Haare in der Regeln nicht selbstständig die Oberfläche durchbrechen, sollten sie entfernt werden, um eine größere Entzündung zu vermeiden. Meistens sind bereits Berührungen schmerzhaft, dementsprechend sollte die Therapie mit Vorsicht erfolgen. Wichtig ist stets die richtige Hygiene: Hände und Hilfsmittel sollten vor der Verwendung gewaschen und desinfiziert werden. Nur so lässt sich das Eindringen weiterer Erreger und eine daraus resultierende Infektion vermeiden.

1. Peelings

Durch ein sanftes Peeling werden abgestorbene uns somit überschüssige Hautzellen entfernt. Das Peeling sollte etwa zweimal am Tag aufgetragen und vorsichtig einmassiert werden. Die betroffene Stelle sollte nicht bluten. Das Ziel des Peelings ist es zwar, das eingewachsene Haar freizulegen. Stellen sich Blutungen ein, kann jedoch eine Entzündung lauern durch eindringende Partikel. Gleichzeitig gestaltet sich die Entfernung des Haars noch komplizierter, sobald sich Wundschorf auf der Haut gebildet hat. Als Peeling eignen sich entweder käufliche Produkte oder ein Massagehandschuh. Darüber hinaus kann die Creme selber hergestellt werden. Es empfiehlt sich eine Kombination aus Olivenöl und Zucker oder Salz. Das Peeling wird aufgetragen und in verschiedene Richtungen über die Stelle gerieben. Sobald sich die Spitze des widerspenstigen Haars blicken lässt, kann sie mit einer sauberen Pinzette gepackt und entfernt werden.

Eingewachsene Haare

Eingewachsene Haare ©iStockphoto/halbergman

2. Warme Kompressen

Kompressen kommen im warmen oder kalten Zustand normalerweise bei Krämpfen oder äußerlichen Verletzungen durch Gewalteinwirkung zum Einsatz. Sie können jedoch auch dabei helfen, die Reizung zu lindern. Als Kompresse können beispielsweise ein Waschlappen, ein Handtuch oder alte Stoffreste dienen. Wichtig ist nur, dass das verwendete Material nicht dreckig ist. Anschließend kann der Stoff in warmes Wasser getaucht und auf die geschwollene Stellung gelegt werden. Sobald der Waschlappen abkühlt, lässt er sich erneut in der Schüssel mit warmen Wasser aufwärmen. Wärme sorgt dafür, dass die Poren sich öffnen und die Haut aufweicht. In der Regel schimmert das Haar nach einigen Minuten unter der Haut hervor und kann mit einer sterilen Pinzette entfernt werden. Wenn es nach 10 bis 15 Minuten noch nicht ersichtlich ist, werden warme Kompressen nicht weiterhelfen.

3. Nadel und Pinzette

Eine Entzündung wie die bei einem eingewachsenen Haar lockt oft zum Ausdrücken des eitrigen Kopfes. Darauf sollte aber verzichtet werden, weil die Spitze unter Umständen in die falsche Richtung gedrückt wird und sich in noch tiefere Areale der Haut begibt. Muss unbedingt eine härtere Methode zum Einsatz kommen, sollte eine desinfizierte Nadel verwendet werden. Oftmals lässt sich unter der Hautoberfläche eine Schlaufe des Haars erkennen. Diese kann mit der Nadel geöffnet werden, so dass die Spitze nach außen dringt. Weil Fingernägel einen optimalen Aufenthaltsort für sämtliche Bakterien darstellen, sollten diese vorher unbedingt gereinigt werden. Alternativ ist die Verwendung von Handschuhen aus Latex empfehlenswert.

4. Cremes und Salben

Bei eingewachsenen Haaren sollten Alkohol und After Shaves definitiv im Schrank bleiben. Alkohol ist zwar dazu in der Lage, die Poren zu öffnen und die betroffene Stelle zu desinfizieren. Gleichzeitig hemmt er jedoch ebenfalls die Heilung. Stattdessen kann zu anderen auftragbaren Mitteln gegriffen werden. Als besonders hilfreich gilt Teebaumöl. Teebaumöl besteht lediglich aus natürlichen Bestandteilen und kann in gut sortierten Drogeriemärkten oder in der Apotheke erworben werden. Es gilt als entzündungshemmend und wundheilend. Auf diese Weise reduziert es die Schmerzen und sorgt für eine zügige Abheilung. Wird Zugsalbe beigemischt, kann der Eiter zudem besser ablaufen. Zinksalbe, Vitamin A, Tricolsan und Glycerin stellen weitere Möglichkeiten zur Behandlung eines eingewachsenen Haars dar. Alle Mittel können rezeptfrei und meistens relativ günstig gekauft werden. Die Mittel wirken desinfizierend, öffnen die Poren oder hemmen die Arbeit der Bakterien.

5. Der Gang zum Arzt

Manchmal nutzt es alles nichts: wenn Teebaumöl, Kompressen und Pinzette versagen, kann oftmals nur noch der Dermatologe weiterhelfen. Unter Umständen öffnet der Arzt die betroffene Stelle mit einem Skalpell und befreit das eingewachsene Haar. Muss ein kleiner Schnitt vorgenommen werden, sind Patienten in der Regel gleichzeitig auf weitere behandelnde Maßnahmen angewiesen. Zu diesen gehören zum Beispiel entzündungshemmende Stoffe wie Steroide und Antibiotika. Antibiotika sollen eingedrungene Bakterien und andere Erreger vernichten und auf diese Weise die Entstehung einer größeren Entzündung vermeiden. Sie können geschluckt oder auf die entzündete Region in Form einer Salbe aufgetragen werden. Eine medizinische Behandlung wird vor allem dann notwendig, wenn sich das Haar in tieferen Hautschichten befindet. Das eigenständige Herumoperieren mit Nadel und Pinzette kann hier zu unschönen Narben führen und sollte somit einem Experten überlassen werden.

Wie behandle ich die Stelle nach der Entfernung?

Konnte das Haar erfolgreich entfernt werden, benötigt die Haut eine besondere Aufmerksamkeit. So sollte sie zum Beispiel durch das Auflegen einer kalten Kompresse gekühlt werden. Auf diese Weisen können Schwellungen und Rötungen abklingen. Anschließend kann eine pflegende Creme aufgetragen werden, die Zink enthält. Der Wirkstoff unterstützt die Haut bei ihrer Regeneration. Ansonsten sollte die Region so weit wie möglich ignoriert werden. Das Anfassen der Stelle kann zu weiteren Infektionen führen, vor allem wenn die Finger Bakterien beherbergen. Nach der Prozedur ist die Haut oft besonders empfindlich und empfänglich für Erreger verschiedener Art. Die letzten Irritationen sollten nach einigen Tagen der Vergangenheit angehören. Halten die Beschwerden sich langfristig, ist ein Arzt aufzusuchen.

Wie kann ich eingewachsene Haare vorbeugen?

Die beste Prävention ist das Unterlassen der Haarentfernung, unabhängig auf welche Weise diese erfolgt. Weil sich die wenigsten Menschen die regelmäßige Rasur jedoch wegdenken können, sollte hier zumindest Vorsicht walten. So ist es wichtig, dass die Haare nicht entgegen ihrer Wuchsrichtung entfernt werden, fördert ein solcher Vorgang die Entwicklung von eingewachsenen Haaren. Zum Zeitpunkt der Entfernung sollte die Haut aufgeweicht sein, wie zum Beispiel nach einem Bad oder unter der Dusche. Zusätzlich lassen sich sämtliche Hautareale regelmäßig durch ein Peeling behandeln. Die Körnchen vermeiden Verstopfungen der Poren. Feuchtigkeitslotion sorgt für eine geschmeidige Haut. So können die Haare besser sprießen, ohne dabei ihre Richtung zu ändern. Darüber hinaus kann die Entstehung eines eingewachsenen Haars normalerweise relativ früh erkannt werden, schreitet das Wachstum nur langsam voran. Sobald sich erste Anzeichen bemerkbar machen, lässt sich dem Prozess somit rasch entgegensteuern. Durch das Arbeiten mit sauberen Händen und einer desinfizierten Pinzette kann so unter Umständen eine schmerzhafte Entzündung vermieden werden.

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