Es kann jeden treffen – Alzheimer-Demenz
Demenz fasst alle Krankheitsbilder zusammen, die Einschränkungen oder Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit beschreiben. Die Krankheit betrifft vor allem Menschen im hohen Alter. Durch die immer weiter steigende Lebenserwartung erhöht sich auch die Zahl der Erkrankten. Heute sind es schon rund 1 Million, der Anteil wird sich in den kommenden Jahren allerdings noch weiter erhöhen. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz.
Wie macht sie die Krankheit bemerkbar?
Erste Anzeichen für eine Alzheimer-Demenz sind in der Regel eine erhöhte Vergesslichkeit und Probleme bei der zeitlichen Orientierung. Bei Betroffenen zeigt sich in vielen Fällen eine depressive Verstimmung, viele Alltagssituationen überfordern sie. Im Verlauf der Krankheit treten räumliche Orientierungsschwierigkeiten und Sprachprobleme in Form von Wordfindungsstörungen auf. Alltägliche Handlungen können immer weniger selbstständig ausgeführt werden. Im fortgeschrittenen Stadium verlieren die Betroffenen die Kontrolle über den eigenen Körper, erkennen selbst enge Verwandte nicht mehr oder verlieren ihr Sprachvermögen gänzlich. Zu diesem Zeitpunkt kann man die Erkrankten nicht mehr an neue Situationen gewöhnen, ein Lernen ist unmöglich geworden.
Die Ursachen der Alzheimer-Demenz
Bei der Alzheimer-Demenz ist die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen des Gehirns gestört. Bei einem gesunden Menschen werden an den Verbindungsstellen der Nervenzellen Botenstoffe ausgeschüttet, die an die Nachbarzellen andocken und somit den Reiz weitergeben. Bei Alzheimer-Demenz-Patienten wird dieser Botenstoff nicht mehr in ausreichendem Maße produziert, Lern- und Erinnerungsstörungen sind die Folge. Zusätzlich wird bei den Betroffenen überdurchschnittlich viel Glutamat erzeugt, das die einzelnen Nervenzellen des Gehirns ständig stimuliert bis diese schließlich absterben – der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit ist die logische Folge.
Behandlungsmöglichkeiten bei Alzheimer
Sogenannte Antidementiva können die gestörte Botenstoffproduktion im Gehirn positiv beeinflussen. Es ist somit möglich, die Symptome der Krankheit deutlich zu lindern oder sogar den Fortschritt der Krankheit zu verzögern. Verschiedene auf dem Markt erhältliche Präparate zeigen immer wieder deutliche Verbesserungen des geistigen Zustands der Erkrankten. Solche Medikamente können in sämtlichen Stadien der Krankheit eingesetzt werden.

Alzheimer @iStockphoto/Andrii Kondiuk
Fazit
Viel Geduld und Verständnis ist die Voraussetzung zum Umgang mit Alzheimer-Demenz-Patienten. Viele Angehörige übernehmen die Pflege im privaten Umfeld – auch wenn es schwer fällt, den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit des Vaters, der Mutter oder des Ehepartners bis zum gänzlichen Verlust von Sprache oder Gedächtnis zu erleben.
Frustration und Aggression der Betroffenen im Krankheitsverlauf wirkt auf viele Außenstehende befremdlich. Um das Verhalten verstehen zu können, ist auf jeden Fall eine umfangreiche Auseinandersetzung mit der Krankheit notwendig.