760 United Nations Plaza
Das Hauptquartier der United Nations
Wer die Millionenmetropole New York besucht, der sollte auch das Gebäude mit der Bezeichnung 760 United Nations Plaza am Ostufer von Manhattan besuchen. Das gesamte Gelände ist internationales Terrain, untersteht also nicht der amerikanischen Gerichtsbarkeit. Das ist verständlich, denn hier befindet man sich im Zentrum der internationalen Politik. Man steht nämlich vor dem Hauptquartier der Vereinten Nationen (United Nations). In diesem Wolkenkratzer mit seinen Nebengebäuden, die Anfang der 50er Jahre fertiggestellt wurden, tagen die UN-Generalversammlungen, der UN-Sicherheitsrat und andere Gremien. Auch die Kinderhilfsorganisation der UN, die Unicef, hat in diesem Gebäudekomplex ihren Hauptsitz. Das gesamte Ensemble besteht aus insgesamt vier Bauwerken, dem langgezogenen Gebäude der Generalversammlung, das Konferenzgebäude sowie das weithin sichtbare Sekretariatshochhaus mit seinen 39 Stockwerken. 1961 wurde die Dag-Hammarskjöld-Bibliothek errichtet. Zwar gibt es auch in anderen Metropolen Niederlassungen der Oragnisation, aber New York ist als Gründungsort Knotenpunkt aller Aktivitäten.
Imposant ist das bekannte Wahrzeichen auf dem Platz vor dem Gebäude. Hier sieht man eine überdimensionale Pistole mit verknotetem Lauf. Sie ist Symbol für die Friedensbemühungen der UN in der ganzen Welt und die Zielsetzung, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Außerdem ist vor dem Tagungsgebäude der Vollversammlung eine riesige Weltkugel zu sehen. Rund um die Gebäude erstreckt sich eine kleine Parkanlage, die zu einer Pause einlädt.
Wer die Zeit hat, sollte an einer Führung durch die sehr gut bewachten Gebäude teilnehmen. In der großen Eingangshalle ist ein Fenster von Marc Chagall zu sehen, welches er den Vereinten Nationen als Erinnerung an Dag Hammarskjöld, den großen norwegischen Politiker und UN-Generalsekretär geschenkt hat, der bei einem Flugzeugabsturz viel zu früh ums Leben kam. Vor allem der große Saal der Vollversammlung ist beeindruckend. Vor dem Emblem der UN, einer von Ölzweigen umkränzten Weltkarte reihen sich die Sitze der 191 Mitgliedsstaaten hintereinander. Insgesamt bietet der Raum Platz für 1800 Deligierte. An dem Pult ganz vorne haben schon viele berühmte Persönlichkeiten gesprochen und den Frieden in der Welt beschworen. Die absolute Zentrale der Macht ist allerdings der Saal des Sicherheitsrates. In Hufeisen-Form sitzen hier die ständigen 15 ständigen und sich abwechselnden Mitgliedsstaaten. Der ganze Raum ist ein Geschenk Norwegens. Das gewaltige Gemälde an der Frontseite des Raumes zeigt eine Darstellung des „Phoenix aus der Asche“. Es soll an den Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg erinnern. Im Gebäude gibt es auch eine Kantine, in der die jährlich etwa 400.000 Besucher sich stärken können. Vom sogenannten „Delegates Dining Room“ aus hat man einen fantastischen Blick auf den Flusslauf des East River. Will man hier essen, muss man vorher einen Tisch reservieren lassen.
Bei genauerer Betrachtung der Gebäude fällt auf, dass sie eine Renovierung ebenso dringend benötigen, wie die Welt den Frieden. Vieles wirkt ein wenig heruntergekommen und die einzelnen Räume sind schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Inzwischen wurde im Frühjahr 2008 mit der so notwendigen Renovierung begonnen, diese wird sich allerdings bis zu sieben Jahren hinziehen. Dennoch hat das Hauptquartier der UN nichts von seiner Anziehungskraft und Atmosphäre verloren, denn vor allem durch das vorhandene Ambiente gewinnt man den Eindruck, sich auf geschichtsträchtigem Boden zu bewegen.